Am 12. November wurden an zwei Adressen neue STOLPERSTEINE verlegt.
In der Mozartstraße 24 für den Arzt Paul Marcus, seine Frau Hertha und die Tochter Marion Beate Marcus. Die Familie wanderte 1938 nach Uruguay aus. Marion Beates Tochter Ana Caviglia, die mit ihrer Familie aus Uruguay angereist war, hielt eine bewegende Rede vor den anwesenden Teilnehmern der Verlegung. Man kann sie hier nachlesen.
Vor der Verlegung konnte die Familie die ehemalige Wohnung der Vorfahren besichtigen, in der sich heute eine Hausarztpraxis befindet.
Weitere Stolpersteine wurden in der Kirchnerstraße 17 verlegt. Wo heute ein Plattenbau in den Himmel ragt, stand einst ein altes Mehrfamilienhaus, in dem der Rechtsanwalt Siegfried Marcus mit Frau Emma, den drei Söhnen und zeitweise seinem Bruder Erich gewohnt hat. Nachfahren auch dieses Familienzweigs kamen aus den USA nach Halle.
Gemeinsam mit den Gästen besuchten wir Orte, die für die Familiengeschichte von Bedeutung sind. Zahlreiche frühere Wohnhäuser der Familie oder von Verwandten, den jüdischen Friedhof, das Synagogenmahnmal am Jerusalemer Platz. Auch ein Gespräch mit Schülern des Hans-Dietrich-Genscher-Gymnasiums stand auf dem Programm. Hier war Erich Marcus zur Schule gegangen, seine Kinder sprachen nun in der Aula mit den Schülern von heute.
Der Besuch war geprägt von zahlreichen emotionalen Momenten und Begegnungen und wir sind dankbar, dass die Familie uns an ihrer Geschichte teilhaben ließ.
Das MDR Fernsehen hat berichtet:
https://www.mdr.de/video/mdr-videos/c/video-875228.html
Bericht vom Internetportal "Du Bist Halle":
https://dubisthalle.de/stolpersteine-in-der-mozartstrasse-verlegt
- Gruppenbild der Familie nach der Verlegung von Stolpersteinen in der Mozartstraße
- Ana Caviglia, Tochter von Marion Beate Marcus, für deren Mutter ein Stolperstein verlegt wurde, hielt eine sehr berührende Rede
- Viele Nachbarn der Mozartstraße 24 waren zur Verlegung gekommen
- Abendeinladung aller Gäste in den Zeit-Geschichte(n) Verein
- Gemeinsam haben wir ehemalige Wohnadressen weiterer Familienmitglieder aufgesucht, hier die Feuerbachstraße 74, wo auch Stolpersteine liegen.
- Empfang in der Synagoge durch den Gemeindevorsteher Max Privorozki. Im Anschluss wurden Gräber von Familienmitgliedern auf dem jüdischen Friedhof besichtigt.
- Sharon Meen (links) und ihre Kollegin. Die Kanadierin erforscht seit vielen Jahren sehr erfolgreich jüdische Familiengeschichte kleinerer Ortschaften in Thüringen und brachte so auch die Nachfahren der Familie Gassenheimer / Marcus nach Deutschland und Halle.
- Stolpersteinverlegung in der Kirchnerstraße 17.
- Emotionale Begrüßung der Nachfahrin Ana Caviglia durch Michael Büdke, der lange als Arzt in der ehem. Wohnung von Familie Marcus tätig war und Herrn Koch, den heutigen Hausbesitzer.
- Nachfahren der Familie Marcus berichteten Schülern des Hans Dietrich Genscher-Gymnasiums von ihrer Familiengeschichte. Die Schüler hatten die Patenschaft für einen Stolperstein übernommen.
- Über Videotelefon (fast) immer zugeschaltet war Dieter Marcus in San Diego / USA
- Von dieser Kastanie berichtete Nachfahre Dieter Marcus (93), sie stand direkt vor seinem ehemaligen Wohnhaus in der Kirchnerstraße, das in den 60er Jahren von einem Plattenbau ersetzt wurde und steht dort noch heute.
- Kastanien dieses besonderen Baumes, die der Familie als Andenken übergeben wurden.