Adolf-von-Harnack-Straße 9
(ehemals Blumenthalstraße)
Hier wohnten die Schwestern Franziska, Elise und Margarethe Salomon
Die drei Schwestern Salomon waren gebürtige Hallenserinnen – Franziska wurde 1861 geboren, Elise 1862 und Margarethe 1870. Sie blieben unverheiratet und lebten in einer gemeinsamen Wohnung. Vater David Salomon betrieb mit seinem Bruder das Seide- und Bekleidungsgeschäft „Gebrüder Salomon“. Er musste jedoch Konkurs anmelden, wodurch das Vermögen der Familie verloren ging.
Zur Familie gehörten auch die die Söhne Oskar (*1863) und Paul (*1865). Beide waren unter den ersten jüdischen Schülern des Städtischen Gymnasiums in Halle. Den Schwestern stand ein solcher Bildungsweg nicht offen. Bis auf Paul erhielten jedoch alle Kinder von David und Mathilde Salomon Klavierunterricht. Elise arbeitete später als Gesangslehrerin, „Fränze“ als Angestellte eines kaufmännischen Büros.
1902 verstarb Vater David Salomon, die Witwe Mathilde Salomon lebte bis zu ihrem Tod 1926 bei ihren drei Töchtern.
Nachdem die nationalsozialistischen „Rassegesetze“ Juden und „Ariern“ verboten, gemeinsam unter einem Dach zu wohnen, mussten die Schwestern ihre Wohnung zwangsweise aufgeben und in ein sogenanntes „Judenhaus“ in der Hindenburgstraße 13 (heute Magdeburger Straße) ziehen. Ab dem 1. Dezember 1941 wurde ihr Aufenthalt dann im angeblichen „Altersheim“ in der Boelckestraße 24 (heute Dessauer Straße) auf dem Grundstück des Jüdischen Friedhofs angeordnet. In Wahrheit pferchte man hier Juden vor der geplanten Deportation auf engstem Raum zusammen.
Die Schwestern Salomon sollten am 20. September 1942 nach Theresienstadt deportiert werden. Dem kamen sie zuvor und suchten die Flucht im Tod. Die 80-jährige Elise Salomon starb am 16. September 1942, ihre 72-jährige Schwester Margarethe einen Tag später. Sie wurden auf dem Jüdischen Friedhof, Dessauer Straße 24, anonym bestattet. Die 81-jährige Franziska Salomon überlebte ihren Suizidversuch und wurde am 27. Februar 1943 nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie einen Monat später am 31. März 1943.
Ihr Bruder Oskar nahm sich gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinem Sohn 1941 in Gera das Leben. Drei Tage später, am 21. September 1941, beendeten auch Bruder Paul und seine Ehefrau vorzeitig ihr Leben.
Zur Familie gehörten auch die die Söhne Oskar (*1863) und Paul (*1865). Beide waren unter den ersten jüdischen Schülern des Städtischen Gymnasiums in Halle. Den Schwestern stand ein solcher Bildungsweg nicht offen. Bis auf Paul erhielten jedoch alle Kinder von David und Mathilde Salomon Klavierunterricht. Elise arbeitete später als Gesangslehrerin, „Fränze“ als Angestellte eines kaufmännischen Büros.
1902 verstarb Vater David Salomon, die Witwe Mathilde Salomon lebte bis zu ihrem Tod 1926 bei ihren drei Töchtern.
Nachdem die nationalsozialistischen „Rassegesetze“ Juden und „Ariern“ verboten, gemeinsam unter einem Dach zu wohnen, mussten die Schwestern ihre Wohnung zwangsweise aufgeben und in ein sogenanntes „Judenhaus“ in der Hindenburgstraße 13 (heute Magdeburger Straße) ziehen. Ab dem 1. Dezember 1941 wurde ihr Aufenthalt dann im angeblichen „Altersheim“ in der Boelckestraße 24 (heute Dessauer Straße) auf dem Grundstück des Jüdischen Friedhofs angeordnet. In Wahrheit pferchte man hier Juden vor der geplanten Deportation auf engstem Raum zusammen.
Die Schwestern Salomon sollten am 20. September 1942 nach Theresienstadt deportiert werden. Dem kamen sie zuvor und suchten die Flucht im Tod. Die 80-jährige Elise Salomon starb am 16. September 1942, ihre 72-jährige Schwester Margarethe einen Tag später. Sie wurden auf dem Jüdischen Friedhof, Dessauer Straße 24, anonym bestattet. Die 81-jährige Franziska Salomon überlebte ihren Suizidversuch und wurde am 27. Februar 1943 nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie einen Monat später am 31. März 1943.
Ihr Bruder Oskar nahm sich gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinem Sohn 1941 in Gera das Leben. Drei Tage später, am 21. September 1941, beendeten auch Bruder Paul und seine Ehefrau vorzeitig ihr Leben.
Weitere Informationen
Das Leben in der Boelckestraße 24 - Auf den Spuren von Isidor und Frieda Hirsch
Ein Film von Inga Dauter, Doreen Hoyer und Elisabeth Schinner (2014, 13 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts "Stolpersteine - Filme gegen das Vergessen" des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2014
Ein Film von Inga Dauter, Doreen Hoyer und Elisabeth Schinner (2014, 13 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts "Stolpersteine - Filme gegen das Vergessen" des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2014
Quellen
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.):
Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag Franziska Salomon
Eintrag Elise Salomon
Eintrag Margarete Salomon
Eintrag Franziska Salomon
Eintrag Elise Salomon
Eintrag Margarete Salomon
Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945
Eintrag zu Franziska Salomon
Eintrag zu Elise Salomon
Eintrag zu Margarete Salomon
Eintrag zu Franziska Salomon
Eintrag zu Elise Salomon
Eintrag zu Margarete Salomon