Adolf-von-Harnack-Straße 18
(ehemals Blumenthalstraße)
Hier wohnten das Ehepaar Paul und Regina Bauchwitz geborene Meyer sowie Willy Katz
Paul Bauchwitz, geboren am 25. November 1876 in Sangerhausen, hatte als deutscher Soldat am Ersten Weltkrieg teilgenommen. Seine Ehefrau Regine
geborene Meyer stammte aus Pommern, wo sie am 7. April 1888 in Labenz (Łebieniec) das Licht der Welt erblickte.
Das Ehepaar Bauchwitz betrieb einen Textilgroßhandel am Hansering 9/10, doch die Terrorgesetze der Nazis beraubten die Familie ihres Besitzes. Paul Bauchwitz musste fortan Zwangsarbeit, u. a. im Tiefbau, verrichten. Am 1. Juni 1942 wurden der 65-Jährige und seine 54-jährige Ehefrau mit 153 weiteren Juden von Halle nach Sobibor bei Lublin deportiert und dort am 3. Juni 1942 ermordet.
Ihre beiden Kinder, Peter Siegbert Bauchwitz (*1920) und Rita Molony (*1921), konnten aus Deutschland flüchten und wanderten in die USA aus. Pauls Bruder, Kurt Bauchwitz, war im selben Transport wie Paul und Regine Bauchwitz (→Große Ulrichstraße 2). Schwägerin Elsa Bauchwitz hatte sich vor der Deportation das Leben genommen (→Halberstädter Straße 13). Drei weitere Geschwister von Paul und Kurt Bauchwitz starben in Konzentrationslagern, lediglich einem Bruder, Walter Bauchwitz, gelang die Flucht in die Dominikanische Republik.
Im selben Haus wohnte Familie Katz. Der Kaufmann Willy Katz, am 2. April 1891 in Halle Gertrud und Willy Katz, 1931 geboren, hatte sich im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger gemeldet, erhielt mehrere Auszeichnungen für Tapferkeit und erlitt bei der Artillerie Hörschäden auf beiden Ohren. 1920 heiratete er die evangelisch getaufte Hallenserin Gertrud Ellefsen. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde Willy Katz von der Gestapo verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Nach vier Wochen kam er zurück: „… zerschlagen, fast taub und todkrank“, erinnerte sich sein Sohn Manfred. Am 25. Dezember 1938 starb Willy Katz mit 47 Jahren an den Folgen der Misshandlungen. Im Sterberegister wird als Todesursache Lungenentzündung angegeben.
Die beiden Kinder Manfred (*1928) und Ruth (*1922) wurden am 14.2.1945 ins „Ghetto” Theresienstadt deportiert. Sie überlebten, wohnten zunächst in Berlin und emigrierten später nach Israel/Palästina.
Das Ehepaar Bauchwitz betrieb einen Textilgroßhandel am Hansering 9/10, doch die Terrorgesetze der Nazis beraubten die Familie ihres Besitzes. Paul Bauchwitz musste fortan Zwangsarbeit, u. a. im Tiefbau, verrichten. Am 1. Juni 1942 wurden der 65-Jährige und seine 54-jährige Ehefrau mit 153 weiteren Juden von Halle nach Sobibor bei Lublin deportiert und dort am 3. Juni 1942 ermordet.
Ihre beiden Kinder, Peter Siegbert Bauchwitz (*1920) und Rita Molony (*1921), konnten aus Deutschland flüchten und wanderten in die USA aus. Pauls Bruder, Kurt Bauchwitz, war im selben Transport wie Paul und Regine Bauchwitz (→Große Ulrichstraße 2). Schwägerin Elsa Bauchwitz hatte sich vor der Deportation das Leben genommen (→Halberstädter Straße 13). Drei weitere Geschwister von Paul und Kurt Bauchwitz starben in Konzentrationslagern, lediglich einem Bruder, Walter Bauchwitz, gelang die Flucht in die Dominikanische Republik.
Im selben Haus wohnte Familie Katz. Der Kaufmann Willy Katz, am 2. April 1891 in Halle Gertrud und Willy Katz, 1931 geboren, hatte sich im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger gemeldet, erhielt mehrere Auszeichnungen für Tapferkeit und erlitt bei der Artillerie Hörschäden auf beiden Ohren. 1920 heiratete er die evangelisch getaufte Hallenserin Gertrud Ellefsen. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde Willy Katz von der Gestapo verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Nach vier Wochen kam er zurück: „… zerschlagen, fast taub und todkrank“, erinnerte sich sein Sohn Manfred. Am 25. Dezember 1938 starb Willy Katz mit 47 Jahren an den Folgen der Misshandlungen. Im Sterberegister wird als Todesursache Lungenentzündung angegeben.
Die beiden Kinder Manfred (*1928) und Ruth (*1922) wurden am 14.2.1945 ins „Ghetto” Theresienstadt deportiert. Sie überlebten, wohnten zunächst in Berlin und emigrierten später nach Israel/Palästina.
Quellen
Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Paul Bauchwitz
Eintrag zu Regina Bauchwitz
Eintrag zu Willy Katz
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Paul Bauchwitz
Eintrag zu Regina Bauchwitz
Eintrag zu Willy Katz
Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945
Eintrag zu Paul Bauchwitz
Eintrag zu Regina Bauchwitz
Eintrag zu Paul Bauchwitz
Eintrag zu Regina Bauchwitz