Falkenweg 7


Hier wohnte Martha Dittmar geb. Jovishoff

Martha Dittmar wurde am 13. April 1909 in Halle geboren. Am 5. November 1913 kam Bruder Hans zur Welt. Ihr Vater Max Jovishoff war Besitzer einer Papierfabrik. Er starb im Oktober 1938 unter ungeklärten Umständen im Polizeigefängnis Halle (→Willy-Brandt-Straße 70).

Ihre Mutter Mathilde Jovishoff konnte im November 1938 nach New York emigrieren. Auch Bruder Hans flüchtete im Sommer 1938 in die USA, wo er ein Jahr später Lisa Sommerich heiratete, die er in Halle kennengelernt hatte.
Martha Jovishoff arbeitete als Büroangestellte, als sie am 30. Dezember 1933 den Schriftsteller Max Dittmar (*17.11.1906 in Halle) heiratete. Das Ehepaar bekam zwei Söhne, Klaus und Peter.

Am 17. November 1942 wurde Martha Dittmar als Folge einer Denunziation aus der Nachbarschaft gemeinsam mit ihrem Ehemann Max verhaftet. Während der nichtjüdische Ehemann nach einigen Tagen wieder frei kam, wurde Martha Dittmar, die auch aktiv in der kommunistischen Jugendbewegung gearbeitet hatte, der „Vorbereitung zum Hochverrat“ angeklagt und im April 1943 nach Auschwitz gebracht. 1945 starb die 36-Jährige vermutlich auf einem der „Todesmärsche“ aus dem Lager. Ihr Mann und die beiden Söhne überlebten. Ihre Mutter Mathilde Jovishoff verstarb 1977 in der Schweiz. Bruder Hans Jovishoff starb 2007 in Kalifornien/USA.

Quellen

Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Martha Dittmar