Feuerbachstraße 75


(ehemals Kurfürstenstraße)

Hier wohnten Recha Cohn geb. Grünspan und ihre Tochter Hannacha Peril Cohn
IN MEMORIAM Thekla Cohn geb. Kaufmann

Hannacha Peril Cohn war knapp 8 Monate alt, als ihr Vater Dr. jur. Richard Cohn (*1907 in Halle) im Juli 1939 Deutschland innerhalb von 24 Stunden verlassen musste. Das war eine Bedingung für seine Entlassung aus dem KZ Buchenwald. Auch seine Frau Recha Cohn (*20.5.1914 in Sonneberg) bemühte sich um ihre sowie die Auswanderung ihrer Tochter Hannacha, doch diese Versuche blieben erfolglos.

Am 1. Juni 1942 wurde die 3 ½-jährige Hannacha Peril gemeinsam mit ihrer 28-jährigen Mutter Recha Cohn und ihrer 62-jährigen Großmutter Thekla Cohn sowie 152 weiteren Juden von Halle aus nach Sobibor bei Lublin deportiert und dort am 3. Juni 1942 ermordet. Hannacha Peril Cohn gehört zu den jüngsten Opfern unter den jüdischen Hallensern.

Richard Cohn überlebte in England, wo er 1986 verstarb.

Bei der Bombardierung Halles in den letzten Kriegsmonaten wurde auch das in der Nähe des Riebeckplatzes befindliche Haus in der Hindenburgstraße 63, Wohnhaus von Thekla Cohn, vernichtet und später überbaut. Zur Erinnerung an Thekla Cohn wurde ihr STOLPERSTEIN vor dem Wohnhaus ihrer Kinder verlegt. Sie war am 20. November 1879 in Coburg zur Welt gekommen und mit Feodor Cohn (*1869 in Halle) verheiratet, mit dem sie zwei Söhne bekam: Richard und Erik (*1911 in Halle). Ihr Ehemann Feodor Cohn starb 1941. Neben Sohn Richard gelang auch Sohn Erik die Flucht, er starb 1988 in Straßburg.

Weitere Informationen

Kein Happy End
Ein Film von Christin Iffert und Jessica Zanner (2015, 14 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2015.

Quellen

Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Hannacha Peril Cohn
Eintrag zu Recha Cohn
Eintrag zu Thekla Cohn