Große Ulrichstraße 58
Hier wohnte das Ehepaar Erich und Johanna (Hedwig) Cahn geb. Ferse
Erich Cahn wurde am 2. Juli 1877 in Aschersleben geboren. Er war mit Johanna verheiratet, die am 1. August 1892 in Oberlistingen/Landkreis Kassel das Licht
der Welt erblickte. Für Johanna war dies die zweite Ehe. Nach nur zwei Jahren war die Ehe zwischen Johanna und dem Konfektionär (Schneider) Hermann
Glaß aus Berlin 1916 geschieden.
Johanna Glaß nahm 1920 wieder ihren Mädchennamen Ferse an. Später heiratete sie den Kaufmann Erich Cahn. Gemeinsam war das Ehepaar Inhaber des Geschäftes „Moritz Cahn für Herren- und Knabenkonfektion” in der Großen Ulrichstraße 4/5, das Moritz Cahn von seinen Eltern übernommen hatte.
Während der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde Erich Cahn verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Am 23. November 1938 kehrte er zurück nach Halle.
Durch den Boykott gegen jüdische Geschäfte verlor das Ehepaar seine Lebensgrundlage und nach dem Erlass der „Rassengesetze“, nach denen Juden und „Arier“ nicht mehr miteinander in einem Hause leben durften, mussten sie ihre Wohnung verlassen und in die Hindenburgstraße 63 (dieses Haus existiert nicht mehr, es wurde 1945 bei der Bombardierung Halles zerstört), in ein so genanntes „Judenhaus“, ziehen. Von dort wurden sie am 1. Juni 1942 mit einem von Kassel über Halle fahrenden Deportationszug in das Vernichtungslager Sobibor verschleppt und noch am Tag der Ankunft, am 3. Juni 1942, ermordet. Erich Cahn war 64, Johanna Cahn 49 Jahre alt.
Johanna Glaß nahm 1920 wieder ihren Mädchennamen Ferse an. Später heiratete sie den Kaufmann Erich Cahn. Gemeinsam war das Ehepaar Inhaber des Geschäftes „Moritz Cahn für Herren- und Knabenkonfektion” in der Großen Ulrichstraße 4/5, das Moritz Cahn von seinen Eltern übernommen hatte.
Während der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde Erich Cahn verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Am 23. November 1938 kehrte er zurück nach Halle.
Durch den Boykott gegen jüdische Geschäfte verlor das Ehepaar seine Lebensgrundlage und nach dem Erlass der „Rassengesetze“, nach denen Juden und „Arier“ nicht mehr miteinander in einem Hause leben durften, mussten sie ihre Wohnung verlassen und in die Hindenburgstraße 63 (dieses Haus existiert nicht mehr, es wurde 1945 bei der Bombardierung Halles zerstört), in ein so genanntes „Judenhaus“, ziehen. Von dort wurden sie am 1. Juni 1942 mit einem von Kassel über Halle fahrenden Deportationszug in das Vernichtungslager Sobibor verschleppt und noch am Tag der Ankunft, am 3. Juni 1942, ermordet. Erich Cahn war 64, Johanna Cahn 49 Jahre alt.
Quellen
Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Erich Cahn
Eintrag zu Johanna Cahn
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Erich Cahn
Eintrag zu Johanna Cahn