Kleine Ulrichstraße 8
Hier wohnten die Geschwister Anna Minna Erna, Otto Wilhelm und Kurt Hummel
Das Ehepaar Hummel hatte neben Erna (*1901), Otto (*1903) und Kurt (*1906) noch vier weitere Kinder. Die Anstaltsunterlagen der Landesheilanstalt
Altscherbitz beschreiben die Herkunft der Geschwister Hummel als „aus ärmlichen Verhältnissen“ stammend. Der Vater Friedrich „Hummel ist Lumpenhändler
und wohnt im stark bevölkerten Zentrum der Stadt im gleichen Hause mit vielen kinderreichen Familien.“ Die Mutter sei verstorben und der Vater lebe von Unterstützung „aus öffentlichen Mitteln“. So kam die 18-jährige Erna in Anstaltspflege. Otto und Kurt waren jeweils 25 Jahre alt, als sie ebenfalls eingewiesen wurden.
Die im Bundesarchiv gelagerten Krankenakten der Landesheilanstalt Altscherbitz geben kaum Auskunft über die Persönlichkeit der Patienten. Sie bescheinigen Otto Hummel, „deutschen Blutes“ zu sein und unter „hochgradigem Schwachsinn mit Neigung zu antisozialen Handlungen“ zu leiden. Bei Kurt Hummel wird „angeborener Schwachsinn + Schizophrenie, Endzustand“ diagnostiziert.
Bemühungen des Vaters um Urlaub für seinen Sohn Otto, der in Altscherbitz in der „Kohlenkolonne“ arbeitete, wurden 1932 abschlägig beschieden. Der Vater sei „trotz guten Willens“ nicht in der Lage, „die Umgebung vor dem Kranken zu schützen“.
1940 wurden die Geschwister im Rahmen der „Aktion T4“ (so genannt nach der Berliner Tiergartenstraße 4, wo die Pläne zentral ausgearbeitet wurden) „zur Ausmerzung freigegeben“, wie es im Nazi-Jargon hieß. Der 36-jährige Otto Hummel wurde im Juni 1940 aus der „Landesheilanstalt“ Altscherbitz abgeholt und noch am Ankunftstag in dem zur Tötungsanstalt umgebauten alten Zuchthaus von Brandenburg mit Gas ermordet. Auf gleiche Weise und am gleichen Ort starb im Oktober 1940 auch sein 34-jähriger Bruder Kurt Hummel.
Die 39-jährige Erna Hummel wurde am 19. Dezember 1940 nach Bernburg gebracht und in der Tötungskammer der „Heil- und Pflegeanstalt“ Bernburg mit Gas ermordet.
Um die Morde zeitlich und geographisch zu vertuschen, wurde Kurt Hummels Tod nicht für den tatsächlichen Termin, den 23.10.1940 in Brandenburg, beurkundet, sondern offiziell für den 5.11.1940 in der Anstalt Hartheim (Oberösterreich) angegeben. Gefälschte Todesdaten sind auch im Fall seiner ermordeten Geschwister Otto und Erna anzunehmen.
Die im Bundesarchiv gelagerten Krankenakten der Landesheilanstalt Altscherbitz geben kaum Auskunft über die Persönlichkeit der Patienten. Sie bescheinigen Otto Hummel, „deutschen Blutes“ zu sein und unter „hochgradigem Schwachsinn mit Neigung zu antisozialen Handlungen“ zu leiden. Bei Kurt Hummel wird „angeborener Schwachsinn + Schizophrenie, Endzustand“ diagnostiziert.
Bemühungen des Vaters um Urlaub für seinen Sohn Otto, der in Altscherbitz in der „Kohlenkolonne“ arbeitete, wurden 1932 abschlägig beschieden. Der Vater sei „trotz guten Willens“ nicht in der Lage, „die Umgebung vor dem Kranken zu schützen“.
1940 wurden die Geschwister im Rahmen der „Aktion T4“ (so genannt nach der Berliner Tiergartenstraße 4, wo die Pläne zentral ausgearbeitet wurden) „zur Ausmerzung freigegeben“, wie es im Nazi-Jargon hieß. Der 36-jährige Otto Hummel wurde im Juni 1940 aus der „Landesheilanstalt“ Altscherbitz abgeholt und noch am Ankunftstag in dem zur Tötungsanstalt umgebauten alten Zuchthaus von Brandenburg mit Gas ermordet. Auf gleiche Weise und am gleichen Ort starb im Oktober 1940 auch sein 34-jähriger Bruder Kurt Hummel.
Die 39-jährige Erna Hummel wurde am 19. Dezember 1940 nach Bernburg gebracht und in der Tötungskammer der „Heil- und Pflegeanstalt“ Bernburg mit Gas ermordet.
Um die Morde zeitlich und geographisch zu vertuschen, wurde Kurt Hummels Tod nicht für den tatsächlichen Termin, den 23.10.1940 in Brandenburg, beurkundet, sondern offiziell für den 5.11.1940 in der Anstalt Hartheim (Oberösterreich) angegeben. Gefälschte Todesdaten sind auch im Fall seiner ermordeten Geschwister Otto und Erna anzunehmen.
Quellen
Bundesarchiv