Rathausstraße 8/9


Hier wohnte das Ehepaar Isaak und Tauba Salkin geb. Bernsztajn

Isaak Salkin wurde am 1. März 1866 geboren. In erster Ehe war der Händler mit Itti Dora Lewinsky verheiratet. Sie starb 1921. Im Oktober 1932 heiratete er Tauba, genannt Toni, Bornsztajn, die am 30. März 1883 in Zgierz (Görnau/Kreis Łódź) zur Welt kam und zur Zeit der Heirat als Stütze (Haushaltshilfe) arbeitete.

Das Ehepaar emigrierte 1939 – vermutlich per Schiff – nach Shanghai, dem einzigen Ort auf der Welt, wo Juden noch ohne Visa einreisen konnten. Die Schiffsreisen ab Genua oder Neapel waren oft luxuriös, doch bei der Ankunft wurde alles jüdische Eigentum konfisziert. Das Leben im Ghetto war geprägt von Ausgangsverboten, Enge, Armut und grassierenden Epidemien.
Am 27. August 1942 starb der 76-jährige Isaac Salkin, seine 59-jährige Frau nur wenig später am 3. Dezember 1942.

Weitere Informationen

Shanghai – Zuflucht und Wartesaal. Hallesche Juden im Exil.
Ein Film von Fabian Lamster, Stefan Michel, Marie Schultz (2017, 30 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2017

Quellen

Robert Zolnay: Shanghai, Zuflucht der Juden (ZEIT-Online)
Wikipedia - Eintrag zum Shanghaier Ghetto Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Isaac Salkin
Eintrag zu Taube Salkin