Stumme Schönheit
Erinnerungen an Frauen im tschechoslowakischen GULAG
Erinnerungen an Frauen im tschechoslowakischen GULAG
Autorin: Božena Jíšová
Hrsg. vom Zeit-Geschichte(n) e.V., Halle/Saale 2008
EDITION Zeit-Geschichte(n) Band 2
ISBN 978-3-939468-46-2 Schutzgebühr 2,50 €
Februar 1948 in Prag: Die Kommunistische Partei setzt allen Hoffnungen auf Demokratie ein Ende und schafft einen totalitären Staat stalinistischer Prägung. Mehr als 2 Millionen Bürger sind von politischer Verfolgung betroffen. In Schauprozessen werden 233 Todesurteile verhängt und vollstreckt. In Konzentrationslagern des sowjetischen Typs GULAG (Hauptverwaltung der Besserungsarbeitslager) herrschen Bedingungen, die auch den Tod von Häftlingen billigend in Kauf nehmen. In dieser Welt leben widerständige Frauen, Ordensschwestern, eine Jüdin, die das deutsche KZ überlebt hat, Bäuerinnen, Ärztinnen, Professorinnen. Sie alle verbindet, dass sie sich geistiger Gleichschaltung verweigern. Warmherzig und mit feinem Humor beschreibt die Autorin in diesem Buch die Schicksale der Frauen und gibt Beispiele wie es ihnen gelang, in einer entwürdigenden Umgebung Mut, Kraft und Hoffnung zu bewahren.
Božena Jíšová wurde 1929 als Božena Kuklová im südböhmischen Budweis (Ceské Budejovice) geboren. 1935 zog die Familie nach Prag. Anfang der 1950er Jahre schloss sie sich, gemeinsam mit ihrem Mann, einer antikommunistischen Widerstandsgruppe an. 1953 wurden die Eheleute verhaftet. Božena Jíšová wurde zu 10, ihr Mann zu 12-jähriger Haft verurteilt. Durch eine Amnestie kam Božena Jíšová 1960, ihr Mann erst 1961 frei. Unter Pseudonym veröffentlichte sie Kurzberichte in MUKL, der Zeitschrift der Internationalen Assoziation ehemaliger politischer Gefangener und Opfer des Kommunismus (INTER-ASSO). Die Erinnerungen an ihre Mitgefangenen erschienen auf Tschechisch erstmals 1996 unter dem Titel „Krásná nemá paní“. Božena Jíšová lebt in Prag.
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