Sternstraße 11
Hier wohnten Amalie Israel geb. Kanner, Hirsch Israel, Gerda Padawer, Hella Padawer und Jenny (Sheindl) Padawer geb. Geminder
Amalie Kanner kam am 24. August 1891 in Halle zur Welt. Hier wurden auch ihre Töchter geboren: Betty und Sadie, die sie mit dem aus Debica bei Krakau stammenden Hirsch Israel bekam.Hirsch und Amalie Israel hatten seit 1911 zwei Textilwarengeschäfte in Halle (Rannische Straße 22 und Große Steinstraße 69, später Reilstraße 9). Doch durch den angeordneten Boykott der Nationalsozialisten gegen jüdische Geschäfte verloren sie ihre Existenzgrundlage.
Hirsch Israel besaß weder die deutsche noch die polnische Staatsbürgerschaft und galt somit als „staatenlos“. Im rahmen der „Polenaktion” wurde das Ehepaar gemeinsam mit Tochter Sadie in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober 1938 verhaftet und einen Tag später mit etwa 120 weiteren Juden aus Halle in das deutsch-polnische Grenzgebiet gebracht und über den Grenzstreifen nach Polen gejagt. Sie fanden in Debica Aufnahme. Tochter Betty lebte zu dieser Zeit bereits in Palästina.
Ab 1942 gab es keine Lebenszeichen von Hirsch und Amalie Israel mehr. Zu diesem Zeitpunkt war Hirsch Israel 57, seine Frau 51 Jahre alt. Sheindl (Jenny) Padawer war 44 Jahre alt, als auch sie, wie Familie Israel, mit ihrem Mann Heinrich, der 18-jährigen Tochter Hella und der 11-jährigen Gerda im Rahmen der „Polenaktion“ aus Deutschland ausgewiesen wurde. Die Familie fand vorerst Aufnahme in Mielec, Sheindl Padawers Geburtsort. Von dort wurde sie in das Konzentrationslager Plaszow gebracht, wo sich die Spuren von Sheindl und den Töchtern Hella und Gerda verlieren.
Auch Schwägerin Helene Geminder und ihre Tochter Lore wurden von Mielec in das Konzentrationslager Plaszow deportiert (→Mühlweg 36). Sie gehörten zu Oskar Schindlers Arbeiterinnen, die auf der berühmt gewordenen Liste standen, wodurch sie der Ermordung entgingen und überlebten. Auch Heinrich Padawer (*12.10.1894 in Mielec) überlebte. Er heiratete 1946 seine Schwägerin Helene Geminder und ging mit ihr sowie Helenes Tochter Lore in die USA. Dort starb er 1970 in Los Angeles/Kalifornien.
Hirsch Israel besaß weder die deutsche noch die polnische Staatsbürgerschaft und galt somit als „staatenlos“. Im rahmen der „Polenaktion” wurde das Ehepaar gemeinsam mit Tochter Sadie in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober 1938 verhaftet und einen Tag später mit etwa 120 weiteren Juden aus Halle in das deutsch-polnische Grenzgebiet gebracht und über den Grenzstreifen nach Polen gejagt. Sie fanden in Debica Aufnahme. Tochter Betty lebte zu dieser Zeit bereits in Palästina.
Ab 1942 gab es keine Lebenszeichen von Hirsch und Amalie Israel mehr. Zu diesem Zeitpunkt war Hirsch Israel 57, seine Frau 51 Jahre alt. Sheindl (Jenny) Padawer war 44 Jahre alt, als auch sie, wie Familie Israel, mit ihrem Mann Heinrich, der 18-jährigen Tochter Hella und der 11-jährigen Gerda im Rahmen der „Polenaktion“ aus Deutschland ausgewiesen wurde. Die Familie fand vorerst Aufnahme in Mielec, Sheindl Padawers Geburtsort. Von dort wurde sie in das Konzentrationslager Plaszow gebracht, wo sich die Spuren von Sheindl und den Töchtern Hella und Gerda verlieren.
Auch Schwägerin Helene Geminder und ihre Tochter Lore wurden von Mielec in das Konzentrationslager Plaszow deportiert (→Mühlweg 36). Sie gehörten zu Oskar Schindlers Arbeiterinnen, die auf der berühmt gewordenen Liste standen, wodurch sie der Ermordung entgingen und überlebten. Auch Heinrich Padawer (*12.10.1894 in Mielec) überlebte. Er heiratete 1946 seine Schwägerin Helene Geminder und ging mit ihr sowie Helenes Tochter Lore in die USA. Dort starb er 1970 in Los Angeles/Kalifornien.
Weitere Informationen
The Journey – Der Weg der Irene Eber
Ein Film von Evi Lemberger und Maria Göckeritz (2015, 36 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2015
Ein Film von Evi Lemberger und Maria Göckeritz (2015, 36 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2015
Quellen
Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Amalie Israel
Eintrag zu Hirsch Israel
Eintrag zu Jenny (Sheindl) Padawer
Eintrag zu Gerda Padawer
Eintrag zu Hella Padawer
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Amalie Israel
Eintrag zu Hirsch Israel
Eintrag zu Jenny (Sheindl) Padawer
Eintrag zu Gerda Padawer
Eintrag zu Hella Padawer