Turmstraße 156


Hier wohnte Elise Cerf

Elise Cerf wurde am 30. September 1870 in Halle geboren. Gemeinsam mit der ledigen Marie Ottilie Löwe (*1875 in Halle) führte sie das Geschäft „Löwe & Cerf” in der Schmeerstraße 7/8, das Putz-, Weißwaren und Herrenartikel anbot.
Nach dem Tod von Ottilie Löwe 1916 wurde Anna Löwe Mitinhaberin des Geschäftes. Wann und unter welchen Umständen die Frauen ihr Geschäft aufgaben, ist nicht bekannt.

Vertrieben aus ihrer Wohnung lebte die ledige Elise Cerf auf dem Gelände des Jüdischen Friedhofs in der Boelckestraße 24 (heute Dessauer Straße) im sogenannten „Altersheim Boelckestraße“, das den Nationalsozialisten in Wahrheit als Sammellager für die Deportationen diente. Kurz vor ihrem 72. Geburtstag wurde Elise Cerf in das „Ghetto” Theresienstadt gebracht. Dort starb sie vier Wochen später am 19. Oktober 1942.

Weitere Informationen

Das Leben in der Boelckestraße 24 – Auf den Spuren von Isidor und Frieda Hirsch
Ein Film von Inga Dauter, Doreen Hoyer und Elisabeth Schinner (2014, 13 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2014

Quellen

Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke

Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Elise Cerf
Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer des nationalsozialistischen Judenverfolgung in Deutschland (1933-1945)
Eintrag zu Elise Cerf