Adolf-von-Harnack-Straße 13
(ehemals Blumenthalstraße)
Hier wohnte das Ehepaar Martin und Paula Sachs geb. Marcus
Martin Sachs wurde am 19. Januar 1883 in Halle geboren. Er diente als deutscher Soldat im Ersten Weltkrieg. 1920 heiratete er Paula Marcus, die am 10. September 1894 in Allenstein/Ostpreußen geboren wurde. Zwei Jahre später kam Sohn Rudolf zur Welt.
Martin Sachs war als Herrenwäschefabrikant im Großhandel tätig. Sein Geschäft befand sich in der Brüderstraße und ab 1934 in der Privatwohnung der Familie in der Blumenthalstraße 23. Das Ehepaar fühlte sich so sehr als Deutsche, dass sie lange nicht glauben konnten, in Gefahr zu sein. Doch im November 1938 wurden Vater Martin und sein 16-jähriger Sohn Rudolf im Zuge der Reichspogromnacht festgenommen und in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Unter der Auflage, Deutschland so schnell wie möglich zu verlassen und den persönlichen Besitz an den Staat abzutreten, wurde Vater Martin Sachs am 7.12. entlassen, Rudolf folge am 20.12.1938.
Es gelang, für Rudolf ein Visum für England zu beschaffen, doch für die Eltern war es zu spät. Sie wurden in ein „Judenhaus“ in der Hindenburgstraße 34 (heute Magdeburger Straße 7) eingewiesen und am 1. Juni 1942 gemeinsam mit 153 weiteren Juden von Halle aus in das Vernichtungslager Sobibor deportiert. Dort starben der 59-jährige Martin Sachs und seine 47-jährige Frau Paula noch am Tage der Ankunft, am 3. Juni 1942, in einer Gaskammer.
Rudolf siedelte später in die USA über und gründete eine Familie. Zur Zeit der Verlegung der STOLPERSTEINE lebten drei Enkel und vier Urenkel. Rudy, wie Rudolf Sachs genannt wurde, starb 2012 in Florida.
Martin Sachs war als Herrenwäschefabrikant im Großhandel tätig. Sein Geschäft befand sich in der Brüderstraße und ab 1934 in der Privatwohnung der Familie in der Blumenthalstraße 23. Das Ehepaar fühlte sich so sehr als Deutsche, dass sie lange nicht glauben konnten, in Gefahr zu sein. Doch im November 1938 wurden Vater Martin und sein 16-jähriger Sohn Rudolf im Zuge der Reichspogromnacht festgenommen und in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Unter der Auflage, Deutschland so schnell wie möglich zu verlassen und den persönlichen Besitz an den Staat abzutreten, wurde Vater Martin Sachs am 7.12. entlassen, Rudolf folge am 20.12.1938.
Es gelang, für Rudolf ein Visum für England zu beschaffen, doch für die Eltern war es zu spät. Sie wurden in ein „Judenhaus“ in der Hindenburgstraße 34 (heute Magdeburger Straße 7) eingewiesen und am 1. Juni 1942 gemeinsam mit 153 weiteren Juden von Halle aus in das Vernichtungslager Sobibor deportiert. Dort starben der 59-jährige Martin Sachs und seine 47-jährige Frau Paula noch am Tage der Ankunft, am 3. Juni 1942, in einer Gaskammer.
Rudolf siedelte später in die USA über und gründete eine Familie. Zur Zeit der Verlegung der STOLPERSTEINE lebten drei Enkel und vier Urenkel. Rudy, wie Rudolf Sachs genannt wurde, starb 2012 in Florida.
Weitere Informationen
*Bei einer Überprüfung der Angaben im „Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle“ stellte sich 2021 heraus, dass sich die Wohnung des Ehepaars Sachs in der Nummer 23 statt 13 befand. Die Steine liegen weiter vor Nr. 13.
Quellen
Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Martin Sachs
Eintrag zu Paula Sachs
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Martin Sachs
Eintrag zu Paula Sachs
Gedenkbuch des Bundesarchivs für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945
Eintrag zu Martin Sachs
Eintrag zu Paula Sachs
Eintrag zu Martin Sachs
Eintrag zu Paula Sachs