Geiststraße 15
Hier wohnte Senta Riesel
Senta, genannt Ette, Riesel wurde am 12. Februar 1922 in Leipzig geboren, wie auch ihre Geschwister Frieda Hanni (*1920) und Heinz Mischa (*1926). Ihre
Eltern Samuel Riesel und Klara geb. Gänger betrieben dort eine Feinkosthandlung. Nach dem Tod der Eltern wohnten die Kinder bei drei Schwestern ihrer
Mutter in Halle. Heinz lebte bei der Familie seiner Tante Hanna Lipper (→Große Märkerstraße 13), Frieda kam bei der Familie ihrer Tante Helene Geminder unter (→Mühlweg 36).
„Ette“ lebte bei ihrer Tante Rosa (*1885 in Hannover) und deren Mann, dem Textilhändler Moritz (Moses) Chaim Kanner (*1884 in Dembica), im Haus Geiststraße 15. Die Pflegeeltern mussten rechtlos hinnehmen, dass die 15-Jährige in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober 1938 in der sogenannten „Polenaktion“ gemeinsam mit ihren Geschwistern, Tanten und deren Ehemännern sowie ihren Cousins und Cousinen polnischer Herkunft verhaftet wurde. In der darauff olgenden Nacht wurden die Betroff enen ins deutsch-polnische Grenzgebiet gebracht und dann über den Grenzstreifen nach Polen gejagt. Auch Bruder Heinz und seine Pflegefamilie erlitten das gleiche Schicksal. 1941 wurde Senta in Kolomea (Galizien) zusammen mit ihrem Bruder Heinz sowie Hanna, Leo und Heinrich Lipper erschossen.
Rosa und Moritz Kanner flüchteten nach Bolivien.
„Ette“ lebte bei ihrer Tante Rosa (*1885 in Hannover) und deren Mann, dem Textilhändler Moritz (Moses) Chaim Kanner (*1884 in Dembica), im Haus Geiststraße 15. Die Pflegeeltern mussten rechtlos hinnehmen, dass die 15-Jährige in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober 1938 in der sogenannten „Polenaktion“ gemeinsam mit ihren Geschwistern, Tanten und deren Ehemännern sowie ihren Cousins und Cousinen polnischer Herkunft verhaftet wurde. In der darauff olgenden Nacht wurden die Betroff enen ins deutsch-polnische Grenzgebiet gebracht und dann über den Grenzstreifen nach Polen gejagt. Auch Bruder Heinz und seine Pflegefamilie erlitten das gleiche Schicksal. 1941 wurde Senta in Kolomea (Galizien) zusammen mit ihrem Bruder Heinz sowie Hanna, Leo und Heinrich Lipper erschossen.
Rosa und Moritz Kanner flüchteten nach Bolivien.
Quellen
Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Senta Riesel
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Senta Riesel