Rudolf-Breitscheid-Straße 14
(ehemals Königstraße)
Hier wohnte das Ehepaar Hermann und Selma Hellermann geb. Stern
Der Weinhändler Hermann Hellermann wurde am 19. März 1857 im bayerischen Untereisenheim, seine Frau Selma geborene Stern am 7. Juni 1875 in Kitzingen/ Unterfranken geboren. Dort vermählte sich das Paar am 12. März 1896. In Halle kam 1903 Sohn Iwan zur Welt, ab 1907 führte er den Namen Iwan Erich.
Laut Halleschem Adressbuch war Hermann Hellermann im Jahr 1915 als Rentier, in den 1930ern Jahren als Handelsvertreter geführt. Als die nationalsozialistischen „Rassengesetze“ das Ehepaar zwangen, ihre Wohnung zu verlassen, fand das Ehepaar behelfsweise Aufnahme in der Villa der Familie Schloß (→Rudolf-Ernst-Weise-Straße 20). Hier verstarb der 85-jährige Kaufmann Hermann Hellermann am 18. April 1942 an „Allgemeiner Arteriosklerose“.
Am 1. Juni 1942 wurden sechs Mitbewohner der Villa Schloß sowie 149 weitere Juden von Halle aus nach Sobibor deportiert und ermordet. Am 26. Juni 1942 mussten dann auch die Hausbesitzer mit ihren noch verbliebenen Gästen – unter ihnen Selma Hellermann – in das als „Altersheim“ getarnte Sammellager auf dem Jüdischen Friedhof in der Boelckestraße 24 (heute Dessauer Straße) ziehen, von wo sie am 20. September 1942 von Leipzig aus nach Theresienstadt deportiert wurden. Dort starb die 67-jährige Selma Hellermann am 9. Oktober 1942.
Sohn Iwan Erich überlebte die NS-Zeit, er wanderte wahrscheinlich in die USA aus.
Laut Halleschem Adressbuch war Hermann Hellermann im Jahr 1915 als Rentier, in den 1930ern Jahren als Handelsvertreter geführt. Als die nationalsozialistischen „Rassengesetze“ das Ehepaar zwangen, ihre Wohnung zu verlassen, fand das Ehepaar behelfsweise Aufnahme in der Villa der Familie Schloß (→Rudolf-Ernst-Weise-Straße 20). Hier verstarb der 85-jährige Kaufmann Hermann Hellermann am 18. April 1942 an „Allgemeiner Arteriosklerose“.
Am 1. Juni 1942 wurden sechs Mitbewohner der Villa Schloß sowie 149 weitere Juden von Halle aus nach Sobibor deportiert und ermordet. Am 26. Juni 1942 mussten dann auch die Hausbesitzer mit ihren noch verbliebenen Gästen – unter ihnen Selma Hellermann – in das als „Altersheim“ getarnte Sammellager auf dem Jüdischen Friedhof in der Boelckestraße 24 (heute Dessauer Straße) ziehen, von wo sie am 20. September 1942 von Leipzig aus nach Theresienstadt deportiert wurden. Dort starb die 67-jährige Selma Hellermann am 9. Oktober 1942.
Sohn Iwan Erich überlebte die NS-Zeit, er wanderte wahrscheinlich in die USA aus.
Weitere Informationen
Das Leben in der Boelckestraße 24 – Auf den Spuren von Isidor und Frieda Hirsch
Ein Film von Inga Dauter, Doreen Hoyer und Elisabeth Schinner (2014, 13 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2014
Ein Film von Inga Dauter, Doreen Hoyer und Elisabeth Schinner (2014, 13 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2014
Letzte Zuflucht Villa Schloß
Ein Film von Mathilde Kowalski, Juliane Radtke und Susanne Siegert (2018, 9 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2017
Ein Film von Mathilde Kowalski, Juliane Radtke und Susanne Siegert (2018, 9 Min)
Entstanden im Rahmen des Projekts „Stolpersteine – Filme gegen das Vergessen“ des Masterstudiengangs MultiMedia & Autorschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2017
Quellen
Stadtarchiv Halle (Saale), Nachlass Gudrun Goeseke
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Hermann Hellermann
Eintrag zu Selma Hellermann
Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" des Südstadt-Gymnasiums Halle (Hrsg.): Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle. 3. Auflage (2008)
Eintrag zu Hermann Hellermann
Eintrag zu Selma Hellermann