Termin Informationen:

  • Di
    10
    Dez
    2024

    Eröffnung der Wanderausstellung "Jugendstrafvollzug in der DDR"

    18 UhrGedenkstätte Roter Ochse Halle

    Eröffnung der Wanderausstellung
    "Jugendstrafvollzug in der DDR"

    Im Nordosten der Stadt Halle, im Stadtteil "Frohe Zukunft" gelegen, befand sich seit 1971 das "Jugendhaus Halle". Es war die größte und modernste Jugendhaftanstalt der DDR. Sie beherbergte zeitweise bis zu 1200 männliche, meist jugendliche Häftlinge.
    Die Ausstellung informiert anschaulich und allgemeinverständlich das Geschehen hinter den Gefängnismauern und gibt Einblicke in den Haftalltag. Dieser war durch strikten Tagesablauf, militärischen Drill und Drangsalierung, aber auch durch Eigensinn der Inhaftierten gekennzeichnet. Machtmissbrauch durch Bedienstete und die oft mit brutaler Gewalt durchgesetzte Häftlingshierarchie konterkarierten den offiziellen Erziehungsanspruch. Durch den Fund bisher unveröffentlichter Fotos und schriftlicher Zeugnisse von damaligen Häftlingen durch die Gedenkstätte Roter Ochse gelingt der Ausstellung auf zehn Tafeln eine informative Ergänzung zur 2022 von Dr. Udo Grashoff im Mitteldeutschen Verlag vorgelegten Dokumentation: Jugendhaus Halle. „Die Schlägerei hört einfach nicht auf“. Gefängnisalltag (1971–1990). Gezeigt werden darin auch Bilder vom heutigen Zustand des Gefängnisareals, die der Fotograf Marcus Andreas Mohr im Jahr 2022 angefertigt hat.

    Die Eröffnung der Ausstellung am 10. Dezember, seit 1950 internationaler Tag der Menschenrechte, wird vorgenommen vom Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gemeinsam mit dem Autoren und Historiker Dr. Udo Grashoff und Ralf Steeg. Mit 17 Jahren verbrachte der heutige Ingenieur für Landschaftsbau und Umweltplanung wegen versuchter Republikflucht 10 Monate im Jugendhaus Halle. Die Ereignisse im Jugendhaus ließen Steeg nicht los, so dass er es sich zur Aufgabe machte, die Aufarbeitung und Aufklärung über das Jugendhaus voranzutreiben, auch für alle die Leidensgefährten, die diese Kraft aus verschiedenen Gründen nicht selbst aufbrachten.

    Die Ausstellung ist bis zum 14. Februar 2025 in der Gedenkstätte Roter Ochse zu sehen.
    Öffnungszeiten: Montag und Freitag 10-14 Uhr, Dienstag bis Donnerstag 10-16 Uhr, jedes erste Wochenende im Monat 13 bis 17 Uhr
    https://gedenkstaette-halle.sachsen-anhalt.de/

    Die Ausstellung wird herausgegeben vom Zeit-Geschichte(n) e.V. Halle und wurde gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.