Termin Informationen:
-
Mo.31März202515 UhrHalle, Adolf-von-Harnack-Straße 18
Neue STOLPERSTEINE für Halle
STOLPERSTEINE für Gertrud Katz geb. Ellefsen und ihre Kinder Ruth und Manfred Katz
Am Montag, den 31.3. werden um 15 Uhr in der Adolf-von-Harnack-Straße 18 STOLPERSTEINE für Gertrud Katz und ihre Kinder Ruth und Manfred verlegt. Hier lebte die Familie, zu der auch Willy Katz als Familienvater gehörte und für den an dieser Stelle bereits ein Stein liegt.
Gertrud Katz wurde 1892 in Halle in eine evangelische Familie geboren. 1920 heiratete sie den jüdischen Versicherungsagenten Willy Katz und trat vor der Hochzeit zum Judentum über. 1922 wurde Tochter Ruth, 1928 Sohn Manfred geboren. Ab 1933 nahmen Einschränkungen und Schikanen für die Familie, die der jüdischen Gemeinde angehörte, stetig zu. Im Zuge der Reichspogromnacht im November 1938 wurde Willy Katz festgenommen und in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Er starb am 25. Dezember 1938, kurz nach seiner Entlassung, an den Folgen der erlittenen Misshandlungen.
Gertrud Katz musste nun allein für die Kinder sorgen. Da Ruth und Manfred als Juden galten und keine staatlichen Schulen mehr besuchten durften, suchte ihre Mutter für sie andere Möglichkeiten. Für Ruth fand sie eine Ausbildungsstelle in Bad Kissingen, Manfred konnte die Israelitische Gartenbauschule in Ahlem bei Hannover besuchen. Als diese geschlossen wurde, wechselte er an die Höhere Israelitische Schule in Leipzig, bis auch diese geschlossen wurde. Ab 1942 mussten Ruth und Manfred Zwangsarbeit auf dem jüdischen Friedhof in der heutigen Dessauer Straße leisten. Hier war ein „Alten- und Siechenheim“ eingerichtet worden, in dem zahlreiche jüdische Hallenser bis zu ihrer Deportation zwangsweise leben mussten. Am 18. Februar 1945 wurden Ruth und Manfred Katz nach Theresienstadt deportiert. Dort erlebten sie am 9. Mai 1945 die Befreiung und kehrten zu ihrer Mutter zurück. 1946 zog die Familie nach Berlin, 1948 wanderte sie nach Israel aus. Dort starb Gertrud Katz 1980 im Alter von 88 Jahren. Ruth Katz starb 1989 mit 67 Jahren, Manfred Katz starb 2018 mit 90 Jahren. Ihre Kinder, Enkel und Urenkel leben heute in Israel und Europa.Die Verlegung findet in Anwesenheit von Manfred Katz` Tochter Michal Saar Bleiweiss statt.
Die Patenschaften haben übernommen: Lyonel-Feininger-Gymnasium, Integrierte Gesamtschule Am Steintor und Dana MeuschkeFamilie Katz im Jahr 1931